Alisa Kirby wurde am 5. Juni 1921 als Ilse Wertheimer in Nürnberg geboren. Ab 1931 besuchte sie das Labenwolf-Lyzeum, wo sie noch die Mittlere Reife erlangte, aber als Jüdin nicht zur Abschlussfeier zugelassen wurde.
1936/37 war Vater Julius gezwungen sein Geschäft für Baubedarf in der Fürther Straße weit unter Wert zu verkaufen. Zwar versuchten die Wertheimers zu emigrieren, die Familie stand auf der Liste für eine Auswanderung in die USA, doch die Wartenummer war zu hoch.
Ilse begann noch eine Ausbildung und besuchte bis 1938 die jüdische Haushaltsschule in Frankfurt, die aber nach der Pogromnacht schließen musste. Die Zeit drängte.
Durch Vermittlung einer Freundin gelang es Ilse, Kontakte nach England zu knüpfen und dort eine Au-Pair-Stelle zu ergattern. Drei Wochen vor Kriegsbeginn entkam Ilse nach London; ihre Familie blieb in Deutschland zurück: Die Eltern und der jüngere Bruder Hans wurden 1941 mit einem Sammeltransport nach Riga-Jungfernhof verschleppt und getötet.
Ilse heiratete 1943 in England und übersiedelte mit ihrem Mann Georg 1950 nach Israel. Dort nahm sie den Namen Alisa an.