Chava Ducas wurde am 11. Juli 1917 als Eva Mathilde Nussbaum geboren. Da ihre Eltern, Meinhold und Anna Nussbaum, zu den führenden Zionisten Nürnbergs gehörten, galt das Heim in der Villenkolonie Ebensee als Mittelpunkt der palästinaorientierten Juden Nürnbergs. Zu den häufigsten Gästen gehörte etwa der spätere israelische Arbeitsminister Giora Josephthal.
Schon früh hatten die Nussbaums eine Emigration erwogen. Bereits 1923 sondierte der Vater die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Palästina. Doch erst als der Antisemitismus immer bedrohlicher wurde handelten die Nussbaums.
Eva und ihre Schwester Hanna wurden schon 1932 zu Verwandten nach Holland bzw. Berlin gebracht. Die Eltern buchten für den 4. April 1933 eine Schiffspassage von Neapel nach Haifa. Auf Grund der bedrohlichen Ereignisse des sogenannten Boykott-Tages am 1. April 1933 entschlossen sie sich jedoch, mit ihren noch in Deutschland verbliebenen Töchtern Rachel und Dorothea zur sofortigen Flucht. Eva und Hanna wurden angewiesen, sich in Rotterdam zu treffen, von wo aus sie den Schiffsweg nach Palästina antraten.
Der Anfang im fernen Land war nicht leicht. Trotzdem konnte Vater Meinhold als Jurist mit einer eigenen Kanzlei wieder Fuß fassen; unter anderem wurde er 1946 von der Jewish Agency als »Beauftragter für jüdisches Eigentum« für drei Jahre zur Regelung von Restitutionsfragen nach Deutschland geschickt. Chava besuchte mit ihren Schwestern eine Landwirtschaftsschule zur Vorbereitung auf ein Leben im Kibbuz.
Heute lebt Chava Ducas in Maoz Chaim, einer Kollektivsiedlung an der jordanischen Grenze.