Jakob Goldberger wurde am 11. September 1917 geboren und stammte aus einer angesehenen Nürnberger Kaufmannsfamilie. Seine Eltern besaßen ein Textilgeschäft in der Innenstadt.
Er besuchte das Reform-Realgymnasium am Egidienberg, entschloss sich aber früh, der zunehmenden Feindseligkeit gegen jüdische Schüler zu entgehen. So zog er 1934 nach Frankfurt, besuchte eine Jeschiwa und ließ sich zum Drucker ausbilden.
Im November 1938 kehrte er nach Nürnberg zurück und erlebte dort die Folgen der Pogromnacht auf seine Familie. Der Abriss der Hauptsynagoge, die »Arisierung« des elterlichen Geschäfts und ein Arbeitsangebot für den jungen Schriftsetzer in der Druckerei des Stürmer bilden Angelpunkte seiner Erinnerung an Nürnberg.
1939 flüchtete Jakob Goldberger über Luzern und Triest nach Palästina. Der Briefkontakt zu seinen in Deutschland verbliebenen Eltern war sporadisch; sein Versuch, ihnen von Palästina aus Einreisegenehmigungen zu verschaffen, scheiterte. Sie wurden im März 1942 nach Izbica deportiert.
Jakob Goldberger starb 2002 in Jerusalem.