Ernest Regan wurde am 23. April 1922 in Nürnberg als Ernst Regensburger, Sohn einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte Ernst ans Realgymnasium, bis er 1935 von dieser Lehranstalt verwiesen wurde und gezwungen war, sein letztes Schuljahr an der jüdischen Schule zu absolvieren.
1936 begann der 14-Jährige eine kaufmännische Lehre in der Eisenhandlung Leo Reichsthaler. Nachdem die Firma »arisiert« worden war, übernahm die Süddeutsche Wäschefabrik den Lehrling, bis auch dieses Unternehmen Ende 1939 in »deutsches« Eigentum überführt wurde.
Mit 18 Jahren meldete sich Ernst Regensburger bei der Deutschen Wehrmacht. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde ihm der Zugang zum Militärdienst verweigert. 1940 erhielt Ernst den Befehl, in einer Nürnberger Glasschleiferei anzufangen – diese Zwangsarbeit musste er vier Jahre lang verrichten.
Am 4. April 1944 nahm die Gestapo den »Halbjuden« fest, sperrte den jungen Mann vier Monate im Nürnberger Gefängnis ein und deportierte ihn dann nach Auschwitz.
Ernst Regensburger hatte Glück und überlebte das Vernichtungslager und seine »Evakuierung« im Januar 1945 nach Dachau. Von dort trieben SS-Schergen die Gefangenen in einem Todesmarsch in Richtung Tirol, wo diese schließlich in der Nähe von Seefeld im April 1945 von den Amerikanern befreit wurden.
Nach einem monatelangen Krankenhausaufenthalt kehrte Ernst im August 1945 zu seinen Eltern zurück. In Nürnberg lernte er seine spätere Frau Anni Petschenik kennen, auch eine »Halbjüdin«, die gleichfalls mit viel Glück den Naziterror überlebt hatte.
Aufgrund der leid- und schmerzvollen Erfahrungen sah das junge Paar keine Zukunft mehr in Deutschland und wanderte 1947 in die USA aus. Nach einem Zwischenaufenthalt in New York übersiedelten die Regans Anfang der 1950er Jahre an die Westküste. Bis zu seinem Tod im September 2002 lebte Ernest Regan in Los Angeles.